Mobile First
Wusstest du schon, dass 7 von 10 Menschen ihre E-Mails zuerst auf dem Smartphone öffnen? Wenn du jetzt denkst: „Mein Newsletter sieht doch am Desktop top aus“ – dann bist du möglicherweise schon am Ziel vorbei. Denn gutes E-Mail-Marketing beginnt heute nicht mehr auf großen Bildschirmen, sondern im mobilen Alltag deiner Leser:innen.
Die Realität: Mobile dominiert
Aktuelle Zahlen zeigen es deutlich: 70,5% aller E-Mails werden mobil geöffnet – das ergab eine Auswertung von Litmus aus dem Jahr 2023. Desktop-E-Mails machen dagegen nur noch etwa 18,7% aus, der Rest verteilt sich auf Webmail (z.B. Gmail im Browser). (Litmus „2023 State of Email Engagement“)
Diese Entwicklung ist nicht sehr überraschend. Menschen lesen E-Mails heute auf dem Weg zur Arbeit, in der Warteschlange, auf der Couch – kurz also: überall, aber selten am Schreibtisch. Das bedeutet für dich: Wenn dein Newsletter mobil nicht optimal dargestellt wird, hast du ein Problem.
Die Konsequenz: Schlechte Darstellung = verlorene Conversions
Laut einer Studie von Google aus dem Jahr 2022 verlassen 21% der Nutzer:innen eine Seite oder E-Mail sofort, wenn sie länger als 3 Sekunden zum Laden braucht. Je länger die Ladezeit, desto drastischer sinkt die Aufmerksamkeit: Noch drastischer: Mehr als 70% der Empfänger:innen löschen eine E-Mail sofort, wenn die Darstellung auf dem Smartphone unübersichtlich oder fehlerhaft ist. (Adobe Email Use Survey 2023)
Mobile First – was heißt das eigentlich?
„Mobile First“ ist nicht nur ein Designansatz, sondern eine generelle Denkweise: Du entwickelst dein Mailing zuerst für das Smartphone, nicht als nachträglicher Kompromiss. Dabei geht es nicht um Spielerei – sondern um eine bessere Customer Experience und messbar mehr Erfolg.
Die zentralen Prinzipien sind hierbei zum einen ein einspaltiges Layout. Mehrspaltige Designs sind am Handy schwer lesbar. Eine klare, vertikale Struktur funktioniert besser. Ebenfalls wichtig sind große Schriftgrößen: Mindestens 14px für Fließtext, 20px für Headlines. Fingerfreundlichkeit bei Buttons spielt eine entscheidende Rolle: 44x44 Pixel Minimum sind hier der Maßstab, ein klarer Kontrast im Design und Fingerabstand, damit der Button auf mobilen Geräten gut sichtbar und tap-bar ist. Weniger Text und mehr Klarheit sind die Devise. Auf mobilen Screens zählt jedes Wort. Kürzere Texte, die sich auf das Wesentliche beruhen sind übersichtlicher und klarer verständlich. Responsive Bilder helfen, da sie sich automatisch skalieren und daher nicht ausversehen abgeschnitten sind. Die Betreffzeilen sollten maximal 40 Zeichen haben, da das oftmals alles ist, was mobil angezeigt wird. Und last but not least: Der Dark Mode darf nicht vernachlässigt werden. Immer mehr NutzerInnen haben den Dunkelmodus aktiviert – deine Mail sollte dort nicht „verschwinden“, sondern auch auf dieses Design angepasst sein.
Gute Gründe, um auf mobile umzudenken
Mehr Klicks und mehr Umsatz
Laut Campaign Monitor (2023) erzielen mobil optimierte Newsletter bis zu 25% höhere Klickraten. Der Effekt auf den Umsatz ist besonders im E-Commerce sichtbar: Schnell ladende, gut lesbare Mails führen direkt zu mehr Käufen.
2. Geringere Abmelderaten
Wenn LeserInnen auf dem Smartphone problemlos durch deine Inhalte navigieren können, bleiben sie eher dabei. Umgekehrt melden sich viele ab, wenn Mails regelmäßig unbrauchbar dargestellt werden.
3. Höhere Öffnungswahrscheinlichkeit
Wer weiß, dass dein Newsletter zuverlässig mobil gut aussieht, klickt beim nächsten Mal eher wieder. Mobile Usability wird also zum Vertrauensfaktor.
Frage dich bei deiner nächsten Mail also…
Ist der wichtigste Inhalt auch ohne Scrollen sichtbar?
Kann ich den Call-to-Action sofort antippen – mit dem Daumen?
Ist die Schrift gut lesbar – auch draußen bei Tageslicht?
Lädt die Mail in unter 3 Sekunden mit mobilen Netz?
Funktionieren alle Links, auch bei langsamem Empfang?
Öffne deine letzte Mail auf deinem Handy. Lies sie wie ein Kunde.
Würdest du sie lesen? Wenn nicht: Du weißt, was zu tun ist.

Tanja Fauck
21.05.2025